Richtig schreiben ist nicht einfach!

Die Schule Saatlen erprobt ein innovatives Programm, um die Rechtschreibekompetenzen der Kinder zu fördern.

Von Anne Schmidt-Peiry

Die richtige Orthografie zu lernen verlangt besondere Anstrengungen. (Foto: www.goodfreephotos.com)

„Liebe Mama, lieber Papa, ich werde euch so fermiesen…“ – so fing der hinreissende Brief unserer mittleren Tochter kurz vor ihrem ersten Klassenlager an. Das Heimweh blieb fern, und wir Eltern schmunzeln heute noch über ihre eher kreative Orthografie.

Vorbild Hamburg

Wie kann man Kindern progressiv eine korrekte Schreibweise näher bringen? Indem die Lehrperson die Kinder zur Verbesserung der Texte anleitet und mit ihnen Rechtschreibphänomene systematisch thematisiert – so lautete der äusserst spannende Input von Marina Suter, Lehrerin für integrierte Förderung der 3. und 4. Klasse, am letzten Q-Tag nach den Herbstferien. Die Hamburger Schreibprobe (HSP) (www.hsp-plus.de) bietet Testverfahren zur Diagnose von Rechtschreibkompetenzen und bildet neu die Grundlage für die Rechtsschreibförderung an der Schule Saatlen. Die HSP definiert 5 Strategien der Rechtsschreibförderung (Die 5 Strategien). Pro Zyklus können die Lehrerinnen und Lehrer die Kompetenzen, die ihre Schülerinnen und Schüler zu den unterschiedlichen Strategien erwerben sollten, gemeinsam festlegen.

Geplant ist nun, dass die Lehrpersonen der 3., 4. und 5. Klassen mit normierten Tests die Hamburger Schreibprobe durchführt, damit sie ein Strategien-Profil für jedes Kind erstellen können. Wesentlich dabei ist, dass das Übungsfeld auch am eigenen Text erweitert wird: Das Vernetzen der erlernten Strategien am eigenen Text sei eine wichtige Bedingung einer nachhaltigen Rechtsschreibförderung, so Marina Suter.

Besser werden dank „phonologischer Bewusstheit“

Anschliessend haben sich die Lehrpersonen in Arbeitsgruppen (nach Stufen) zurückgezogen und u.a. folgende Fragen besprochen:

  • Welchen Platz geben wir die Rechtsschreibung im Unterricht?
  • Wann ist Korrektur sinnvoll und wie wird sie vorgenommen?
  • Wie können wir die Eltern sinnvoll einbinden?

An der Schule Saatlen wird bereits im Kindergarten spielerisch die „phonologische Bewusstheit“, das heisst die Aufnahme von Sprache über das Hören, gefördert: Kinder können somit früh über das Gehör für wichtigen Merkmale der Sprache sensibilisiert werden (Bsp.: Unterscheidung von Vokalen und Konsonanten, Wörter in ihre Laute mündlich segmentieren und diese zählen, usw.).

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