Was zieht die Kinder in die Computerwelt?

Der Medienpädagoge Ivo Kuster präsentiert zwar keine Patentrezepte für den Umgang von Kindern mit Social Media. Doch wer die richtigen Fragen stelle, komme schon viel weiter.

Bericht von der ELSA-Elternweiterbildung, Regina Hanslmayr

„Eine Information aus dem Internet zu filtern ist vergleichbar mit dem Versuch einen Schluck Wasser von einem Hydranten zu trinken“. Dieses Zitat stammt von Mitchell Kapor, einem amerikanischen Sofwareentwickler.

Ivo Kuster, Sozialarbeiter, Medienpädagoge und Referent an der ELSA-Elternweiterbildung vom 13. November.

Es war eines von vielen eindrücklichen Bildern, mit denen Ivo Kuster, Medienpädagoge, Erwachsenenbildner und Vater von drei Kindern, die Besucherinnen und Besucher des Themenabends Generation@ zum Nachdenken anregte. Die von der ELSA und der Schule Saatlen organisierte Weiterbildung am Abend des 13. Novembers im Saal der reformierten Kirche Saatlen war den Chancen und Gefahren des Internets gewidmet. Der Referent bezog in seinem lebendigen Vortrag immer wieder das Publikum mit ein, sammelte die Sorgen und Ängste der anwesenden Eltern im Bezug auf die Mediennutzung ihrer Kinder, zeigte aber auch die vielen positiven Seiten von Social media-Plattformen auf.

Genau hinschauen ist wichtig

Freundschaften und Gruppenzugehörigkeit seien für Heranwachsende besonders wichtig, sagte Ivo Kuster. Das sei mit ein Grund, warum Kinder so viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen würden. Bevor man als Vater oder Mutter Internetpolizei spiele, solle man sich fragen, warum der Sohn oder die Tochter jetzt gerade das Smartphone, das I-pad oder den Computer nutze. Der Medienpädagoge nennt das die „Rahmenbedingungen für den Medienkonsum kennen“. Will das Kind gamen? Holt es sich auf dem Klassenchat Infos zur „Ufzgi“? Will es kommunizieren oder einfach nur mal chillen? Erwachsene sollen ihre Kinder im Internet begleiten und genau hinschauen welche Apps sie nutzen und wie viel Zeit sie vor dem Bildschirm verbringen.

Persönliche Gespräche und Link zur Präsentation

Dabei gibt es laut Ivo Kuster keine allgemeingültigen Regeln. Jede Familie müsse für sich den richtigen Weg finden. Wichtiger als Verbote, die nur allzu leicht umgangen werden können, sei eine offene Fehlerkultur, damit sich die Kinder getrauen über Probleme, beispielsweise verstörende Bilder oder Mobbing, mit den Eltern zu sprechen.

Beim anschliessenden Apéro wurde noch angeregt diskutiert und viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, mit dem Referenten ein paar persönliche Worte zu wechseln. Ivo Kuster hat uns freundlicherweise erlaubt den Link zu seiner Präsentation hier zu publizieren.

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